
Daniel Konrad ist Vater und sehr auf Sicherheit bedacht. Er ist Steuerberater und hat mit Anfang 30 schon 15 Jahre Berufserfahrung im Steuerrecht. Im Interview mit Andreas Reichert erzählt er, warum er der Finanzverwaltung den Rücken gekehrt hat und warum das eine gute Entscheidung war.
Wann hast Du Dich entschieden, die Finanzverwaltung zu verlassen?
Spätestens wenn man die Steuerberaterprüfung angeht, spielt man mit dem Gedanken, die Finanzverwaltung zu verlassen. Denn beim Finanzamt bringt einen der Steuerberatertitel nicht zum nächsten Schritt.
Seit 2006 hatte ich Kontakt mit Florian und Dennis und habe den Werdegang der Kanzlei von Anfang an mitbekommen. Ich wusste: Was Florian und Dennis anpacken, hat Hand und Fuß. Und als ich dann die Prüfung erfolgreich abgelegt hatte, ging es auch sehr schnell. Mir war sofort klar, dass ich zu Fischer & Reimann komme.
Das heißt, Du hast Dich nicht woanders beworben?
Nein, ich wollte wirklich in diese Kanzlei und habe auch mit keiner anderen gesprochen. Ein großer Vorteil war, dass die beiden auch aus der Finanzverwaltung kommen und realistisch einschätzen können, was ich kann und wo ich Hilfe brauche. Sie haben ja denselben Schritt wie ich gemacht. Deshalb hat es von Anfang an perfekt gepasst. Und ich muss sagen: Nach drei bis vier Monaten war ich so gut integriert, dass ich selbständig arbeiten konnte.
Du bist eher der Sicherheitstyp und wirst bald das zweite Mal Vater. Wie hast Du Dich gefühlt, als klar war, dass Du das Finanzamt verlässt?
Die Finanzverwaltung hinter sich zu lassen, ist ein großer Schritt. Ich habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, war Beamter auf Lebenszeit. Das gibt einem eine große Sicherheit. Außerdem hatte ich 15 sehr schöne Jahre im Finanzamt. Ich bin auch sehr dankbar für die Ausbildung und das Studium und bin auch immer gut mit meinen Vorgesetzten zurechtgekommen.
Aber wenn man den Verwaltungsapparat durchblickt hat, weiß man, dass alles nur schleppend vorangeht und dass man keine Möglichkeit hat, irgendwo schnell Karriere zu machen. Und das wollte ich dann einfach nicht mehr.
Wie sieht Deine Arbeit jetzt aus?
Ich berate meine Mandanten vollumfänglich, von der Lohn- und Finanzbuchhaltung über Bilanzerstellung bis hin zur Einkommensteuererklärung. Ich kenne jeden Beleg meiner Mandanten und weiß genau, was in dem Unternehmen passiert. Nur so kann ich meine Mandanten ideal beraten.
Richtig gut gefällt mir, dass wir alle selbständig arbeiten können. Ich plane meine Woche selbständig, lege mir Termine, wann ich sie sinnvoll finde und kann selbst entscheiden, ob es mit dem Mandanten passt oder nicht.
Und wie lange arbeitest Du?
Unsere Kernarbeitszeiten sind zwischen 9 und 17 Uhr. In der Regel bin ich um 8 Uhr hier und gehe meistens um 17 Uhr nach Hause.
Das ist ja sehr familienfreundlich.
Ja, auf jeden Fall. Das ist mir auch wichtig. Florian und Dennis haben auch beide zwei Kinder. Die wissen, dass man auch nach der Arbeit noch Verpflichtungen hat. Ich konnte auch zwei Monate Elternzeit nehmen.
Gibt es etwas, was Du Dir für Deine Arbeit wünschst? Hast Du Verbesserungsvorschläge?
Nein, eigentlich nichts Besonderes. Ansonsten hätte ich es schon angesprochen und dann wäre es mit Sicherheit schon gelöst worden. Ich denke, wenn man aufhört sich zu verbessern, dann bleibt man auf seinem bisherigen Stand und wird tendenziell schlechter.
Gut finde ich die kurzen Wege. Das bin ich aus der Finanzverwaltung nicht gewohnt. Da dauerten Entscheidungen sehr lange. Und hier geht man einfach zwei Zimmer weiter und bekommt direkt Feedback: „Ja, machen wir. Kein Problem.“ Weil man die Dinge direkt ansprechen kann, ist die Stimmung bestimmt auch so gut.
Wie ist die Arbeit im Team?
Jeder ist für sich verantwortlich, aber dennoch arbeiten wir im Team zusammen. Wer eine Frage hat, geht einfach eine Tür weiter und fragt den Kollegen, der genauso motiviert und fit im Steuerrecht ist. Der hilft einem dann einfach weiter.
Es ist mit Sicherheit ein sehr intensives, ein sehr konzentriertes Arbeiten. Wir wollen alle auf einem gewissen Niveau arbeiten, das wir uns selbst setzen. Aber nebenbei haben wir auch sehr viel Spaß. Es ist nicht so, dass jeder nach der Arbeit schnell nach Hause will. Ganz im Gegenteil. Man macht auch privat was zusammen.
Ich denke, das führt letztendlich zum Erfolg. Man arbeitet eigentlich mit Freunden zusammen und nicht mit Arbeitskollegen.
Ja, das stimmt. Das hast Du schön gesagt. Danke für das Interview!
